(dpa) Hamburg – Die Innenminister der Länder haben auf Ihrer heutigen Sitzung das Aus für die weitere Herstellung von Miniaturen der Polizei (Modellautos, -figuren, etc.) beschlossen, das teilte ein Sprecher am Vormittag mit. Der Schritt wurde nötig, da die immer detailgenauer werdende Umsetzung von Originalfahrzeugen und Ausrüstung ins Modell ein zu hohes Sicherheitsrisiko für die Beamten im Dienst darstelle. Das Verbot werde im Laufe des Jahres in Kraft treten und betreffe Modelle aller Maßstäbe von Polizeibehörden sowie der verwandten Organisationen wie ZOLL, Feldjäger etc., so der Sprecher weiter. Ausnahmen seien nicht vorgesehen. Alle derzeit in Produktion befindlichen Polizei-Modelle dürften aber noch ausgeliefert und abverkauft werden.
Die deutschen Herstellerfirmen reagierten entsetzt und mit Unverständnis auf die Mitteilung und appellierten an die Konferenz, diesen Schritt noch einmal zu überdenken – schließlich handele es sich um harmloses Spielzeug. Wie aus Kreisen der Hersteller zu erfahren war, wäre man im schlimmsten Fall auch zu einer gemeinsamen Sammelklage bereit.
Die Polizei selber begrüßte die Entscheidung, sei sie doch, so ein Sprecher, ein Schritt hin zu mehr Sicherheit der Beamten – auch wenn nur ein relativ kleiner.
Auch die Redaktion des Magazins „Polizeimodelle-News“, welches sich auf die Vorstellung von Polizeimodellen spezialisiert hat, zeigte sich geschockt über die Nachricht, bedeutet sie letztendlich doch womöglich das Aus des gerade frisch überarbeiteten Magazins. Wir hoffen sehr, sagte einer der Redakteure, dass das letzte Wort hier noch nicht gesprochen ist – müssen aber sehen, wie wir in Zukunft mit unserem Magazin weitermachen wollen. Diese Entscheidung ist für uns und für die gesamte Polizeisammlerszene ein harter Schlag.
Einsatzfahrzeuge anderer Organisationen wie Feuerwehr, Rettungsdienst und THW sind übrigens von dem Verbot nicht betroffen und dürfen weiter produziert werden. Es scheint so, als müssten die Sammler von Polizeifahrzeugen also zukünftig dahingehend umdenken.
